Vielfalt ist Trumpf - Skoda Octavia IV
Ob sportlich, praktisch, elektrisch oder nobel – die Welt des neuen Skoda Octavia ist bunter denn je. Diese Vielfalt und seine vielen verlockenden Talente machen es jedoch nicht leicht, sich für den „richtigen“ Octavia zu entscheiden.
SP-X/Köln. Seit der Einführung im Januar 2020 hat Skoda das Angebot der vierten Octavia-Generation sukzessive ausgebaut. Neben den obligatorischen zwei Karosserievarianten stehen mittlerweile über zehn Antriebsversionen, mehrere Typen sowie verschiedene Ausstattungsniveaus und -pakete zur Wahl. Für viele Autolieben bietet der Tscheche ein passendes Paket.
Kurzcharakteristik: Nicht nur in puncto Vielfalt ist der Skoda Octavia 4 beeindruckend breit aufgestellt, auch in Hinblick auf Reife und Raffinesse hat er ein stattliches Niveau erreicht. Neben vielfach bewährter VW-Technik besticht der seit über zwei Jahrzehnten erfolgreiche Tscheche mit einer konzerntypischen Qualität. Ergonomie, Materialien und Verarbeitung sind jedenfalls über jeden Zweifel erhaben. Zudem finden sich im Innenraum einige feine und nur dem Octavia vorbehaltene Details wie etwa die in sich verdrehten und freischwebend wirkenden Türgriffe. Auch bei Fahrverhalten und Komfort legt der zum Mittelklasse-Modell aufgestiegene Golf-Bruder die Messlatte hoch. Nur zur günstigen Alternative reicht es nicht mehr, denn mit einem Basispreis von rund 21.600 Euro ist der Tscheche auch bei den Anschaffungskosten in höhere Sphären aufgestiegen.
Karosserie: Wie bisher kann man den auf rund 4,70 Meter gewachsenen Octavia als Limousine und Kombi bestellen. Deutsche Kunden greifen traditionell zu letzterer Version, wenngleich in Sachen Raumangebot und Variabilität die Limousine mit ihrer riesigen und die Heckscheibe integrierenden Kofferraumklappe durchaus mithalten kann. Der Kofferraum ist auch hier gut erreich- und beladbar und mit 600 bis 1.555 Liter außerdem geräumig. Beim Kombi, der auch als SUV-angehauchter Scout angeboten wird, sind es 640 bis 1.700 Liter. Damit nimmt der Octavia sogar eine Spitzenposition im Segment ein. Ebenfalls üppig ist in beiden Karosserievarianten das Platzangebot für Passagiere – egal ob diese nun in erster oder zweiter Reihe mitreisen.
Motoren: Wie bei anderen Modellen des VW-Konzerns setzt auch der Octavia auf den modulare Querbaukasten MEB auf, für den eine Reihe recht unterschiedlicher Antriebe zur Wahl stehen. Mit dem Octavia kann man elektrisch, mit Erdgas, Benzin oder Diesel auf recht unterschiedlichen Leistungsniveaus fahren. Wer langfristig Spritkosten sparen will, sollte den G-Tec mit einem für Erdgasbetrieb ausgelegten 1,5-Liter-Turbobenziner wählen. Mit 96 kW/130 PS kommt diese Version in unter 10 Sekunden auf 100 und maximal auf nahezu 220 km/h. Wer konsequent mit Erdgas fährt, kann seine Tankkosten mit dem G-Tec nahezu halbieren. Als reiner Benziner, der zusätzlich mit Mildhybridtechnik gerüstet ist, bietet der 1.5er flottere 110 kW/150 PS, bleibt beim Verbrauch dennoch auf dem Teppich. Er steht für die goldene Mitte in der Antriebspalette.
Wer viel und schnell vornehmlich auf der Autobahn unterwegs ist, sollten sich für einen Zweiliter-Diesel 2.0 TDI entscheiden, der in drei Leistungsstufen mit 85 kW/115 PS, 110 kW/150 PS oder in der RS-Version mit 147 kW/200 PS angeboten wird. Die realitätsnahe WLTP-Verbrauchswerte der Selbstzünder bewegen sich zwischen 4,3 und 5,6 Liter.
Über der Fünf-Liter-Marke liegt allein der starke RS in Kombination mit dem optionalen Allradantrieb. Den bietet Skoda für das Benziner-Pendant 2.0 TSI RS grundsätzlich nicht an. Hier fallen die strammen 180 kW/245 PS allein über die Vorderräder her. Mit einer Sprintzeit von 6,5 Sekunden (mit DSG) und 250 km/h Topspeed markiert der rein benzingetriebene RS längsdynamisch dennoch das obere Limit der Baureihe.
Mittlerweile gibt es den RS auch als Plug-in-Hybrid iV, bei dem ein 110 kW/150 PS starker Benziner und ein 85 kW/115 PS starker E-Motor 245 PS Systemleistung bereitstellen. Der Clou: Dank großem Akku kann man zwischen 40 bis 60 Kilometer rein elektrisch fahren. Vor allem für Dienstwagenberechtigte dürfte der schwächere Plug-in-Hybrid 1.4 iV mit 150 kW/204 PS Systemleistung interessant sein. Von den knapp 40.000 Euro Basispreis geht noch die E-Auto-Prämie in Höhe von rund 7.000 Euro brutto ab, Firmenwagenfahrer profitieren zusätzlich von einem Steuerbonus.
Wer den Geldbeutel bereits beim Kaufpreis schonen will, findet im Basisbenziner 1.0 TSI, einem Dreizylinder mit 81 kW/110 PS, eine ausreichend starke Alternative. Wer nicht genau aufs Geld schauen muss, sollte sich in jedem Fall für ein Doppelkupplungsgetriebe entscheiden, welches für alle Hubraum- und Leistungsklassen verfügbar ist.
Ausstattung: Das Basisniveau der vierten Octavia-Generation heißt Active. Zu den wenigen Highlights gehören Klimaanlage und ein DAB-Radio. 3.700 Euro Aufpreis kostet das nächsthöhere Niveau „Ambition“, das mit Annehmlichkeiten wie einer Klimaautomatik dienen kann. Doch erst ab der Version „Clever“ (5.500 Euro Aufpreis), die unter anderem 3-Zonen-Klimaauotmatik, Infotainmentsystem, Sprachsteuerung oder ein beheiztes Lenkrad beinhaltet, wird es richtig heimelig im Octavia. Überzeugen kann diese Ausstattung außerdem, da es sich um ein Lockangebot mit sattem Preisvorteil handelt. Style, RS und RS Plus heißen die teuren und gehaltvollen Topniveaus. Sollen noch Navigation, Matrix-Scheinwerfer, Head-up-Display, Abstandstempomat oder eine größere Assistenzsystemen, lässt sich der Preis für den Traum-Octavia, abhängig auch von der Motorisierung, leicht jenseits von 40.000 Euro treiben.
Empfehlungen:
Für Sparer: Skoda Octavia Limousine 1.0 TSI, 81 kW/110 PS, Benziner, 6-Gang-Schaltgetriebe. In der Basis ab rund 21.600 Euro, mit der Ausstattung Clever, Preis: ab 27.080 Euro.
Für Sportler: Skoda Octavia Combi RS 2.0 TSI, 180 kW/245 PS, Benziner, 7-Gang-DSG. Preis: in der Basis ab 40.240 Euro, mit DSG ab 40.840 Euro.
Für Vielfahrer: Skoda Octavia Combi 2.0 TDI, 110 kW/150 PS, Diesel, 7-Gang-DSG in der Ausstattung „Clever“, zusätzlich mit Ausstattungspaket „Reise“ und Infotainment-Paket „Columbus“. Preis: ab 39.210 Euro.
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