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Viel Platz, aber nicht immer ganz dicht - Gebrauchtwagen-Check des Opel Meriva B
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Viel Platz, aber nicht immer ganz dicht - Gebrauchtwagen-Check des Opel Meriva B

Viel Platz, aber nicht immer ganz dicht - Gebrauchtwagen-Check des Opel Meriva B

Schön anzusehen, sehr praktisch und hintere Portaltüren: Der Opel Meriva macht was her. Er hat allerdings auch eine Schwachstelle.

SP-X/Köln. Ein kleiner Van mit wie bei einem Rolls Royce gegenläufig angeschlagenen hinteren Portaltüren: Als Opel 2010 den Meriva in der zweiten Generation vorstellte, war das sehr ungewöhnlich und sorgte für reichlich Aufmerksamkeit. Doch auch das schicke Türkonzept konnte nicht verhindern, dass die Kundschaft lieber SUV statt Vans goutierte. So musste sich der Meriva nach sieben Jahren Bauzeit den geänderten Kundenwünschen geschlagen geben: Sein Nachfolger war kein Van, sondern mit dem Crossland X ein handliches SUV.

Karosserie und Innenraum: War die erste Meriva-Generation 4 Meter lang und nutzte die Technik des Corsa, legte die zweite um fast 25 Zentimeter auf 4,29 Meter zu. Statt Kleinwagenbauteile sorgten nun Astra und Zafira für die technische Unterstützung. Auch äußerlich orientiert sich der Meriva mehr an den größeren Opel-Brüdern. War die erste Generation (2003 bis 2010) eher konservativ unauffällig gezeichnet, zeigt Typ B mehr Ecken und Kanten. Das Interieur ist typisch Opel; die Knöpfchenvielfalt ist groß, ein wenig Eingewöhnungszeit in der korrekten Bedienung sollten sich Gebrauchtwagenkäufer gönnen.

Der Meriva nutzt das clevere Sitzkonzept des größeren Familienvans Zafira, durch das man den Innenraum schnell vom Fünf- zum Vier-, Drei- oder Zwei-Sitzer umbauen kann. Die äußeren Sitze der zweiten Reihe lassen sich verschieben. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Sitzkonfiguration zwischen 400 und 1.500 Litern. Beim Umklappen der Rücksitzlehnen entsteht ein ebener Fahrzeugboden.

2014 gab es ein Facelift mit leichten Retuschen, darunter ein geändertes Lichtdesign mit LED-Tagfahrlicht und eine Chromleiste, die sich über die Seitenlinie des Kompakt-Van zieht.

Motoren und Antrieb: Gebrauchtwageninteressenten können unter Benzinern, Diesel und einer Flüssiggasvariante (LPG) wählen. Basisbenziner ist ein 1,4-Liter-Sauger mit 74 kW/100 PS und 130 Nm. Der eignet sich eher für anspruchslose Fahrer, die gerne schalten. Wenn es etwas mehr Durchzugskraft sein darf: Der 1,4 Liter-Turbo wurde in zwei Ausbaustufen mit 88 kW/120 PS und 170 Nm sowie 103 kW/140 PS und 200 Nm offeriert. Das 120 PS-Triebwerk ließ sich zudem als LPG-Version ordern. Nur das Topaggregat mit 140 PS hat ab Werk ein manuelles Sechsganggetriebe an Bord, die anderen Triebwerke müssen sich mit einem Fünfganggetriebe für die Kraftübertragung an die Vorderräder begnügen. Alternativ konnten Erstkäufer für die Turbos auch eine Sechsgangautomatik ordern. Die Durchschnittsverbräuche der Benziner variieren zwischen 5,4 und 7,2 Litern.

Zum Marktstart verrichteten 1,3- und 1,7-Liter-Selbstzünder ihren Dienst. Das Basis-Triebwerk leistet 70 kW/95 PS. Der 1.7er ist mit 100 PS, 81 kW/110 PS und 96 kW/130 PS erhältlich. Anders als der 1.3er verfügt der 1.7er über ein manuelles Sechsganggetriebe, optional war er mit einer Sechsgangautomatik zu haben. Die Normverbräuche liegen zwischen 4,5 und 6,4 Litern.

Mit dem Facelift ersetzte Opel sukzessiv den 1,7-Liter durch einen Diesel mit 1,6 Liter-Hubraum, der immer an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt ist. Den 1.6er gibt es mit 95 PS, 110 PS und 100 kW/136 PS. Mit Werten zwischen 4 und 4,4 Litern ist er sparsamer als die zuvor angebotenen Selbstzünder.

Ausstattung und Sicherheit: Der Meriva fuhr in den klassischen Opel-Ausstattungslinien „Selection“, „Edition“ und „Innovation“ vor; die meisten Erstkäufer entschieden sich für das mittlere Komfortniveau. Es bietet unter anderem Klimaanlage, Lederlenkrad, Bordcomputer oder eine verschiebbare Mittelarmlehne. Je nachdem welche Häkchen die Käufer bei ihrer Bestellung gesetzt haben, können auch Klimaautomatik, Sitzheizung, Rückfahrkamera, Parksensoren, Navi, Infotainmentsystem oder die rückenfreundlichen AGR-Sitze an Bord sein. Für Fahrradfahrer interessant: Das Fahrradsystem „FlexFix“, das wie eine Schublade aus dem Fahrzeugboden herausgezogen werden kann. Beim NCAP-Crashtest erhielt der Van 2011 eine Bewertung mit fünf Sternen.

Qualität: Der Opel Meriva fällt bei den TÜV-Hauptuntersuchungen vor allem mit Ölverlust unangenehm auf. Die TÜV-Prüfer bemängeln dies über alle Jahrgänge überdurchschnittlich oft. Gebrauchtwageninteressenten sollten daher einen genauen Blick auf den Stellplatz des Wunschfahrzeugs werfen und es im Zweifelsfalle fachkundig checken lassen. Die jüngsten Jahrgänge schwächeln zudem bei Lichttest. Die Mängelquoten bei Achsfedern und Lenkung sowie bei Bremsen und Auspuffanlage liegen beim Meriva im Rahmen.

Fazit und Markt: Gebrauchtwagensucher auf der Suche nach Platz und Variabilität können mit dem Opel Meriva (Typ B) glücklich werden, die hinteren Portaltüren sorgen zudem für Aufmerksamkeit. Ein fachkundiges Inspizieren des Gebrauchtmodells schadet nicht, zumal bei den älteren Fahrzeugen. Nach Auswertung von mobile.de sind aktuell rund 1.600 Angebote auf dieser Online-Plattform zu finden; im Schnitt werden für den kleinen Opel rund 8.000 Euro aufgerufen. Die Preispanne reicht von 300 bis 17.900 Euro.

Elfriede Munsch/SP-X

 


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