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Sicher durch den Corona-Winter - Ratgeber: Fahren auf Eis und Schnee

Sicher durch den Corona-Winter - Ratgeber: Fahren auf Eis und Schnee

Aufgrund von Corona ist für viele die Fahrt mit dem eigenen Pkw alternativlos. Mit der richtigen Einstellung und ein paar Verhaltensregeln kommt man selbst bei Schnee und Eis sicher ans Ziel.

Aufgrund von Corona ist für viele die Fahrt mit dem eigenen Pkw alternativlos. Mit der richtigen Einstellung und ein paar Verhaltensregeln kommt man selbst bei Schnee und Eis sicher ans Ziel.

SP-X/Köln. Aufgrund der Corona-Situation meiden viele Menschen derzeit öffentliche Verkehrsmittel und wagen sich selbst bei Schnee und Eis mit dem eigenen Auto in den Verkehr. Fallen die Temperaturen unter null und zudem weiße Flocken in größerer Zahl vom Himmel, sollte man sein Verhalten anpassen. Wer sich in Corona-Zeiten geschickt und unfallfrei durch weiße Pracht kämpfen will, muss lediglich einige wenige Regeln beherzigen.

Ist das Auto eingeschneit, werden vor Fahrtantritt Schnee und Eis entfernt. Hilfreich kön-nen dabei Handfeger oder Besen sein. Neben Fenstern müssen Scheinwerfer, Rück-leuchten und Nummernschilder freigelegt werden. Auch unterm Schnee befindliches Eis gehört großflächig von den Scheiben gekratzt. Belässt man es bei Gucklöchern, drohen 10 Euro Bußgeld. Wichtig für gute Sicht ist außerdem ein mit Frostschutz angereichertes Reinigungsflüssigkeit der Scheiben-Waschanlage. Liegt Schnee auf Motorhaube und Dach, muss dieser ebenfalls entfernt werden. Bleibt er liegen und wird vom Fahrtwind aufgewirbelt, kann er anderen die Sicht nehmen. Werden Verkehrsteilnehmer durch aufwirbelnden Schnee behindert, drohen empfindliche Strafen. Das einfache Bußgeld beträgt 25 Euro, wird jedoch die Verkehrssicherheit beeinträchtigt oder ein Unfall verur-sacht, sind 80 bis 120 Euro und ein Punkt in Flensburg möglich. Unfallverursachern drohen zudem Regressforderungen von Versicherungen.

Nicht nur das Entfernen von Schnee kostet Zeit, auch die Fahrt auf verschneiten Stra-ßen dauert meist länger als bei normalen Witterungsverhältnissen. Deshalb empfiehlt es sich, ein großzügiges Zeitfenster für den Weg einzuplanen. Wer sich aufgrund von Zeit-verlusten gehetzt ans Steuer setzt, gerät leichter in brenzlige Situationen. Die Kollegen im Büro sollten bei winterlicher Witterung jedenfalls Verständnis für Verspätungen auf-bringen.

Auch wenn es vor Fahrtantritt im Auto zunächst bitterkalt ist, sollte der Fahrer vor dem Einsteigen besonders dicke Kleidung abgelegen. Wintermantel und Pudelmütze werden idealerweise auf einem freien Sitz oder im Kofferraum deponiert. Sofern die Lüftungs-schlitze zwischen Windschutzscheibe und Motorhaube frei von Schnee sind, sollte die Heizung schnell für Wärme sorgen. Das Fahrzeug vor Fahrtantritt warmlaufen lassen, ist übrigens verboten. Das Bußgeld hierfür beträgt 80 Euro.

Zum Problem wird Schnee vor allem auf der Fahrbahn, denn die ist jetzt rutschig bis spiegelglatt. Entsprechend empfiehlt sich eine vorsichtige und defensive Fahrweise. Wer noch Sommerreifen aufgezogen hat, sollte sein Fahrzeug unbedingt stehen lassen. Win-terliche Straßen darf man nur befahren, wenn die Reifen das Alpine-Symbol mit Berg und Schneeflocke tragen. Erfüllen die Reifen diese Anforderung nicht, drohen Bußgel-der zwischen 60 und 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.

Auch mit Winterreifen gewappnete Fahrzeuge ihre Fahrverhalten auf Schnee drastisch. Grundsätzlich empfiehlt es sich, noch vorausschauender und mit noch größerem Ab-stand zum Vordermann zu fahren. Wer ein Gefühl für das veränderte Fahrverhalten auf verschneiten Straßen bekommen will, kann auf leeren Freiflächen testen, wie das Auto auf Bremsvorgänge und Lenkmanöver reagiert. Wer während der Fahrt von Zeit zu Zeit das Bremspedal vorsichtig antippt, bekommt zudem ein Gefühl für die aktuelle Griffigkeit der Fahrbahn.

Bereits das Anfahren kann Probleme bereiten, denn bei zu viel Gas drehen die Räder leicht durch. Manche Autos bieten per Knopfdruck aktivierbare Winterfahrprogramme, die regelnd unterstützen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, mit wenig Gas zu starten oder al-ternativ im zweiten Gang anzufahren. Auch danach fährt man möglichst niedertourig, was durch frühes Hochschalten erreicht wird.

Ebenfalls ein gewisses Feingefühl ist für Lenkmanöver erforderlich. Die Seitenführungs-kräfte nehmen auf glattem Untergrund deutlich ab. Schon bei mäßigem Tempo kann das Fahrzeug in Kurven instabil werden und über die Vorderräder schieben. Entsprechend sollten Biegungen behutsam durchfahren und plötzliche Richtungswechsel vermieden werden. Bei heckgetriebenen Fahrzeugen kann bei zu viel Gas in Kurven zudem das Heck seitlich ausbrechen.

Wer ein altes Auto ohne ABS fährt, muss besonders behutsam Bremsen und dem Blo-ckieren der Räder durch Impulsbremsungen entgegenwirken. Bei Fahrzeugen mit ABS, die mittlerweile der Regelfall sind, wird maximale Bremsleistung erreicht, indem mit voller Kraft das Pedal getreten wird. Wichtig: Auch wenn das Auto bei einer Vollbremsung ins Rutschen gerät, bleibt es dank ABS lenkbar, was in gewissen Grenzen auch Ausweich-manöver erlaubt. Wer jedoch maximale Lenkwirkung erreichen will, sollte für optimales Ausweichen kurzzeitig von der Bremse gehen.

Verschneite Fahrbahnen können stellenweise überraschend glatt sein. Nicht selten ver-steckt sich nämlich unter der Griffigkeit versprechenden Schneedecke besonders gefähr-liches Eis. Vor allem vor Ampeln oder an Straßenmündungen sorgen die ständigen Bremsmanöver für Eisbildung und stellenweise extreme Glätte. Deshalb sollte man vor Haltepunkten bereits lange im Voraus Geschwindigkeit abbauen. Selbst bei Schritttempo kann hier ein Fahrzeug noch unkontrollierbar ins Rutschen geraten. Ebenfalls mit erhöh-ter Glättegefahr ist auf Brücken zu rechnen.

Tückisch sind außerdem Spurwechsel auf mehrspurigen Fahrbahnen. Oftmals sammelt sich zwischen den Spuren Schneematsch an, der beim Spurwechsel die Räder unter-schiedlich bremst, weshalb Fahrzeug bei Querungen ins Schleudern geraten können. Wenn ein Spurwechsel sein muss, empfiehlt es sich, die Spurrillen im möglichst spitzen Winkel zu queren. Schneepflüge sollten grundsätzlich nicht überholt werden, da diese große Schneemengen zu den Seiten schieben, was ebenfalls überholende Fahrzeuge in Turbulenzen bringen kann. Diese Gefahr geht übrigens auch von entgegenkommen-den Schneepflügen aus.

Mario Hommen/SP-X

Wichtig bei Schnee: Fahren Sie defensiv und möglichst vorausschauend. Bremswege können auf glatter Fahrbahn nämlich seeeehr lang werden

Wichtig bei Schnee: Fahren Sie defensiv und möglichst vorausschauend. Bremswege können auf glatter Fahrbahn nämlich seeeehr lang werden


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