Rechtsschutzfälle kosten Versicherer 1,2 Milliarden Euro
Mehrere hunderttausend Verbraucher haben wegen des Diesel-Skandals gegen Autohersteller geklagt. Die Prozessflut kostet allein die Versicherer bereits über eine Milliarde Euro
SP-X/Berlin. Der Dieselskandal hat sich für die Rechtsschutzversicherung zum teuersten Schadenereignis überhaupt entwickelt. Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilt, summieren sich die finanziellen Aufwendungen für Anwälte, Gutachter und Gerichtsverfahren auf mittlerweile 1,21 Milliarden Euro.
Der 2015 aufgeflogene Dieselskandal hat in Deutschland Klagen in großer Zahl nach sich gezogen. Im Streit mit Autoherstellern haben allein bis Februar 2018 bereits über 53.000 Kunden ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch genommen. Bis Ende Oktober 2021 ist ihre Zahl auf 380.000 gestiegen. Im gleichen Zeitraum haben sich die Aufwendungen für die Prozesskosten von 143 Million auf 1,2 Milliarden und der verhandelte Streitwert von 1,2 auf 9,8 Milliarden Euro erhöht. Parallel ist außerdem der Streitwert pro Fall von zunächst 22.500 auf mittlerweile 26.000 Euro gestiegen. „Das zeigt, dass zunehmend höherpreisige Fahrzeuge und Premiumhersteller in den Fokus geraten sind“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
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