Praktischer geht's kaum - 5x Kompakte Kombis
Kompakte Kombis stehen mittlerweile im Schatten der SUVs. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf das vielfältige Angebot. Fünf Beispiele.
SP-X/Köln. Geräumig, aber noch handlich. Relativ günstig, aber ohne Verzicht: Kompakte Kombis sind noch immer die besten Alltags-Allrounder. Fünf Modelle, die auch in Zeiten des SUV-Booms noch ihre Fans finden.
Hyundai i30 Kombi (Ladevolumen: 602-1.650 Liter):
Mit der 2017 gestarteten Generation haben die Koreaner bei Anmutung und Qualität endgültig zu den europäischen Platzhirschen aufgeschlossen. Der klassisch-elegant gestaltete Praktiker punktet mit durchdachter Bedienung, umfangreicher Komfort- und Sicherheitsausstattung, ausgewogenem Fahrverhalten und nicht zuletzt mit fünf Jahren Garantie. Wirkliche Schwächen gibt es keine, bei begrenztem Budget könnte die Preislistenstruktur mit ihrem ausgeprägten Zwang zur Wahl von Paketen stören. Insgesamt ist der i30 jedoch fair eingepreist, der Start liegt bei 21.650 Euro, ab 26.300 Euro gibt es das ordentlich ausgestattete „Trend“-Modell. Beim Antrieb haben Kunden die Wahl zwischen zwei Benzinern mit 88 kW/120 PS und 118 kW/160 PS, teilweise mit 48-Volt-Unterstützung. Einen Diesel gibt es seit Anfang des Jahres nicht mehr.
Ford Focus Turnier (Ladevolumen: 635-1.653 Liter):
Die europäischen Modelle der US-Marke überzeugen klassischerweise mit einem gekonnt ausgelegten Fahrwerk. Auch der jüngst geliftete Focus-Kombi macht da keine Ausnahme und präsentiert sich immer noch als dynamischstes Modell seiner Klasse. Die aktuelle Generation zeigt sich aber auch sonst auf der Höhe, punktet auch nach vier Jahren Bauzeit noch mit modernen Assistenten und ordentlichem Infotainment. Beim Antrieb vertraut der Focus mittlerweile fast komplett auf seine 1,0-Liter-Dreizylinderbenziner (74 kW/100 PS bis 114 kW/155 PS), die zwar bei entspannter Fahrweise sehr sparsam sein können, aber stellenweise ein wenig Kultiviertheit vermissen lassen. Nur noch in Restbeständen ist der 88 kW/120 PS starke 1,5-Liter-Diesel zu haben, der mit gutem Durchzug und geringem Durst punktet.
Opel Astra Sportstourer (608 bis 1.634 Liter):
Der Rüsselsheimer ist neben seinem Peugeot-Schwestermodell 308 das frischeste Auto im Kompakt-Segment. Und das merkt man auch dem Kombi an: Schnittig-modernes Blechkleid, zeitgemäßes Infotainment und elektrifizierte Antriebe. Ein reiner E-Motor fehlt zwar, dafür ist aber ein kräftiger Plug-in-Hyrid mit 133 kW/180 PS zu haben. Dazu gibt es zunächst einen Diesel und zwei Benziner. Waren die Vorgängergenerationen noch etwas zu schwer, unhandlich und träge, ist die Neuauflage deutlich sportlicher und agiler geraten. Auch das Raumangebot profitiert vom Wechsel auf die Plattform der neuen Konzernmutter Stellantis. Im Gegenzug hat sich das allgemeine Preisniveau etwas erhöht, auch weil die bisherigen Basisvarianten zumindest aktuell keine Nachfolger haben. Die Liste startet bei 26.650 Euro für das Modell mit dem 81 kW/110 PS starken 1,2-Liter-Benziner.
Toyota Corolla Touring Sports (581 bis 1.591 Liter):
Stärkstes Argument für den Kauf eines Corolla ist sein sparsamer Hybridantrieb. Den gibt es auch im Kombimodell in zwei Varianten mit 90 kW/122 PS und 135 kW/184 PS, die sich locker mit 4 bis 5 Litern Sprit auf 100 Kilometern fahren lassen. Vor allem die kräftigere Variante kombiniert die Effizienz auch noch mit ansprechenden Fahrleistungen. Die elektrisch unterstützten Vierzylinder sind seit rund zwei Jahren im Corolla alternativlos, die reinen Benziner sind gestrichen, einen Diesel gab es nie. Abseits vom Antrieb überzeugt der Japaner ebenfalls, das Platzangebot im Fond und das Gepäckabteil leiden aber etwas unter der Hybridbatterie. Die Preise starten bei 28.750 Euro. Anfang 2023 steht ein Update an, bei dem es unter anderem ein modernes Infotainmentsystem geben wird. Allerdings dürften dann auch die Preise anziehen.
VW Golf Variant (611–1.642 Liter):
Auch wenn die Golf-Baureihe zuletzt Federn hat lassen müssen, bleibt der Variant der Bestseller unter den kompakten Kombis. Das liegt auch an den klassischen Tugenden, die der Lademeister von der achten Generation des Wolfsburger Bestsellers mitbekommen hat, auch wenn Bedienbarkeit und Innenraumanmutung nicht mehr auf höchstem Niveau liegen. Zu nennen sind vor allem das auch in dieser Klasse großzügige Platzangebot, das sehr reife und ausgewogene Fahrverhalten sowie das breite Antriebsprogramm, das Benziner sowie Diesel, Allrader, Erdgasmotoren und auch eine 235 kW/320 PS starke Sportausführung („R“) umfasst. Einen Plug-in-Hybrid gibt es allerdings nicht. Weiteres Manko: die selbstbewusste Preisliste, die bei 29.000 Euro mit wenig attraktiver Spar-Ausstattung startet. Für ein gut konfiguriertes Modell werden oberhalb von 30.000 Euro fällig.
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