Null-Emissions-Zonen könnten CO2-Ausstoß massiv senken
Die EU droht, das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu verfehlen. Eine Studie schlägt nun Maßnahmen vor – am Beispiel einer multinationalen Metropolregion.
SP-X/Brüssel. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Verkehr ist ein länderübergreifendes Projekt. Ein EU-Forschungsprojekt hat sich nun die Eurodelta-Region vorgenommen und vier mögliche Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität untersucht – vom Verbot von Kurzstreckenflügen bis zur Einrichtung von Null-Emissions-Zonen in Großstädten. Alle finden die Zustimmung der Experten des auf Regionalanalyse spezialisierten europäischen Koordinationsprogramms ESPON. Allerdings sehen sich auch Schwierigkeiten bei einer Umsetzung.
Ein Verbot von Flugreisen auf Kurz- und Mittelstrecken könnte der Studie zufolge ab 2030 bis zu 0,94 Megatonnen CO2 sparen, wenn es in der Eurodelta-Region, die Teile der Niederlande, Belgiens, Nordwestfrankreichs und des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen umfasst, durchgesetzt würde. Dazu kämen Verbesserungen beim Schadstoffausstoß und der Lärmbelastung. Allerding wäre ein teurer Ausbau des Schienennetzes für Hochgeschwindigkeitszüge nötig.
Als zweite Maßnahme haben die Forscher die Schaffung von Null-Emissions-Zonen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in allen Städten der Makroregion mit mehr als 100.000 Einwohnern diskutiert. Dort lägen die CO2-Einsparungen bei 26,9 Megatonnen. Deutlich weniger Effekt hätten die Stärkung von neuen Mobilitätsdienstleistungen, vor allem im Personenverkehr. Die sogenannten „Mobilty-as-a-Service“-Dienste würden 0,59 Megatonnen sparen. Eine Verbesserung der grenzüberschreitenden Bahn-Verbindungen könnte weitere 0,014 Megatonnen beitragen. Durch gegenseitige Wechselwirkungen der Maßnahmen könnten sich die Vorteile der Studie zufolge jedoch steigern lassen.
Bei der Umsetzung der Maßnahmen sehen die Verfasser aber noch Hürden. Echte Wirksamkeit erfordere Koordinationsmechanismen auf allen Ebenen der Verwaltung. Dies wird nicht zuletzt dadurch schwierig, da die Eurodelta-Region Teile von vier verschiedenen EU-Staaten umfasst.
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