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Hat so seine Macken - Gebrauchtwagen-Check des 3er BMW (F30)
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Hat so seine Macken - Gebrauchtwagen-Check des 3er BMW (F30)

Der BMW 3er der sechsten Generation ist in den Gebrauchtwagenbörsen häufig anzutreffen. Interessenten sollten sich jedoch nicht vom schönen Schein blenden lassen.

SP-X/Köln. Die 3er-Reihe ist seit 1975 eine feste Größe im BMW-Portfolio. Zwischen 2012 und 2019 war die sechste Generation (Typ F30) der Münchner Mittelklasse am Start. Zeit zu fragen, wie die TÜV-Prüfer den BMW-Dauerläufer bewerten.

Karosserie und Innenraum: Limousine, Touring (Kombi) und seit 2013 die Gran Turismo (GT)-Variante: Gebrauchtwageninteressenten können unter drei Karosserieversionen wählen. Coupé und Cabrio firmieren unter der 4er-Reihe. Antrieb und Technik sind zwar ähnlich, die Ausstattung weicht jedoch ab.

Gegenüber Generation 5 hat die sechste noch einmal deutlich zugelegt. Limousine und Touring strecken sich je auf eine Länge von 4,62 Metern, beide sind aber keine Platz- oder Lademeister, dafür optisch stimmig gezeichnet. Der GT kommt auf stolze 4,82 Meter und verfügt zudem über einen Radstand von 2,92 Metern, 11 Zentimeter mehr als die beiden anderen Varianten. Dort sitzt es sich selbst im Fond luftig. Sein Kofferraumvolumen variiert zwischen 520 bis zu 1.600 Litern. Beim Kombi stehen bei voller Bestuhlung 495 Liter Stauvolumen zur Verfügung. Durch Umklappen der Rückbank wächst das Volumen auf 1.500 Liter. Das Gepäckabteil der Limousine schluckt 480 Liter.

Äußerlich gibt der 3er den kleinen Bruder des 5ers; im Innenraum dominieren je nach Ausstattung edle Hölzer, Leder und Alu-Applikationen. Das Armaturenbrett schmiegt sich optisch um den Fahrer. 2015 erhielt der 3er ein Facelift. Hinten und vorne gab es sanft geänderte Schürzen, die Scheinwerfer mit neuer Leuchtengrafik waren jetzt auf Wunsch mit LED-Technik zu haben. Komplett umgestaltet wurde die Mittelkonsole mit einer verschiebbaren Abdeckung über den Becherhaltern.

Motoren und Antrieb: Nur noch Turbos und seit dem Facelift sogar ein Dreizylinder: Das Motorenangebot des F30 umfasst Drei-, Vier- und Sechszylinder-Turbomotoren. Sie bieten eine große Bandbreite von besonders sparsam bis zu extrem sportlich. Zu den Vierzylinder-Benziner zählten zunächst 316i (100 kW/136 PS), 320i (135 kW/184 PS) und 328i (180 kW/245. Wer einen Sechszylinder sucht, hält nach dem 335i (225 kW/306 PS) und 340i (240 kW/326 PS) Ausschau. Außerdem gibt es die M3-Version mit 317 kW/431 PS. Bei den Diesel kommen der 316d (85 kW/115 PS), 318 d (105 kW/143 PS), 320d (120 kW/163 PS) und 225d (160 kW/218 PS) – alles Vierzylinder – und die Sechszylinder 330d (190 kW/258 PS) und 335d (230 kW/313 PS) zum Einsatz. Der Antrieb erfolgt über die Hinterräder. Bei vielen Motorvisionen ist aber auch Allradantrieb (xDrive) erhältlich).

Die Kraftübertragung erfolgt über eine manuelles Sechsgang-Getriebe, alternativ übernimmt eine Achtgang-Automatik das Schalten. Beim M3 arbeitet ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Mit dem Facelift 2015 zieht erstmals ein Dreizylindermotor (318i) mit 100 kW/136 PS ein, der mit Norm-Verbrauchswerten von 5 Litern aufwartet. Der 330i mit 185 kW/252 PS ersetzt den etwas schwächeren 328i. Ein noch dickes Leistungs-Upgrade gab es beim Sechszylindermodell 335i, das seitdem unter 340i firmierte und mit 240 kW/326 PS um 20 PS stärker war als der Vorgänger. Die Dieselmotoren des 3er wurden ebenfalls überarbeitet. Neuer Spritsparmeister war nun der 320d, der bei 120 kW/163 PS Leistung einen Normwert von rund 4 Litern Diesel auf 100 Kilometern hat.

Ergänzt wurde das Motorenprogramm seit dem Facelift durch einen Plug-in-Hybridantrieb. Im 330e arbeitet eine 185 kW/252 PS starke Kombination aus Vierzylinderbenziner und Elektromotor. Der Hybrid (Active Hybrid) mit einer Systemleistung von 250 kW/340 PS) wurde aus dem Programm genommen. Für die sportlich ausgerichteten Fahrer war seit 2018 der M3 CS mit 338 kW/460 PS im Angebot. Dieser ist bis zu 280 km/h schnell.

Ausstattung und Sicherheit: BMW bot bei der Basisausstattung zwar unter anderem Klimaautomatik, CD-Radio und einen Startknopf anstelle des Zündschlosses, die Aufpreisliste war jedoch lang und kostspielig. Erstkäufer konnten unter anderem Head-up-Display, Bordinternet sowie diverse Assistenten dazubuchen. Die drei vorgefertigten Ausstattungsvarianten „Sport Line“, „Advantage“ und „Luxury Line“ warteten vor allem mit Optik-Extras wie größeren Felgen oder speziellen Interieur-Materialien auf. Darüber rangierte das „M-Sport“-Paket, das neben dynamischer Optik auch Sportsitze und ein strafferes Fahrwerk beinhaltete. Beim NCAP-Crashtest 2012 erreichte der 3er die volle Sternezahl.

Qualität: Bei den TÜV-Hauptuntersuchen (HU) zeigt sich der F30 nicht immer von seiner besten Seite. Seine Hauptschwäche betrifft die Federn und Stoßdämpfer, was den überdurchschnittlich hohen Laufleistungen geschuldet sein dürfte. Ölverlust ist ebenfalls ein Problem. Auch beim Licht zeigt der 3er ein unstetes Verhalten. Die vordere Beleuchtung fällt über dem Durchschnitt der untersuchten Fahrzeuge mit Mängeln auf, auch die Funktion der Feststellbremse wird häufig von den TÜV-Prüfern bemängelt. Insgesamt schafft der F30 während der ersten drei Hauptuntersuchungen eine mängelfreie Vorstellung seltener als der Durchschnitt alle in seiner Klasse geprüften Fahrzeuge.

Fazit: Der 3er BMW ist optisch gelungen. Drei Karosserievarianten und ein riesiges Motorenangebot sprechen für die Mittelklasse. Leider zeigt sie sich beim TÜV nicht bei allen Prüfungspunkten vorbildlich. Interessenten müssen für einen Diesel mindestens 7.000 Euro investieren, für Benziner werden knapp 10.000 Euro fällig.

Elfriede Munsch/SP-X


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